Über die menschliche Lebensdauer. Eine populär-wissenschaftliche Darstellung

Wagner-Jauregg, Julius

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Julius Wagner von Jauregg wurde am 7. März 1857 Wels geboren. Sein Vater wurde 1883 in den Ritterstand erhoben (Wagner Ritter von Jauregg), 1919 jedoch – nach der Abschaffung des Adels in Österreich – wurde der Name in einen Doppelnamen abgeändert zu Wagner-Jauregg. Die Familie lebte seit 1872 in Wien, wo Julius Wagner auch die Matura ablegte und 1874 das Studium der Medizin an der Universität Wien begann, das er 1880 mit der Promotion zum Doktor der Medizin abschloss. Noch vor Ende des Studiums wurde Wagner-Jauregg im dritten Jahr am Institut für allgemeine und experimentelle Pathologie zur studentischen Hilfskraft. Als Wagner-Jauregg zufällig von einer freien Stelle an der Abteilung für Interne Medizin als Assistent an der „Niederösterreichischen Landesirrenanstalt“ hörte, bewarb er sich. Obwohl die Psychiatrie ursprünglich nicht sein bevorzugter Fachbereich der Medizin gewesen war, blieb er ihr dennoch treu. 1885 habilitierte er sich für das Fach Nervenkrankheiten und Psychiatrie und begann Vorlesungen über die Pathologie des Nervensystems abzuhalten. 1889 wurde Wagner-Jauregg als Nachfolger von Richard von Krafft-Ebing Universitätsprofessor für Psychiatrie an der Neuropsychiatrischen Klinik der Universität Graz, wo er sich schwerpunktmäßig mit Kretinismus beschäftigte. 1893 wurde Wagner-Jauregg außerordentlicher Professor für Psychiatrie und Nervenkrankheiten und Vorstand der I., ab 1902 auch der II. Wiener Psychiatrischen Klinik, die 1905 zur „Klinik für Psychiatrie und Neuropathologie Am Steinhof“ vereinigt wurden. Wagner-Jauregg erkannte bei Patienten mit bis dahin unheilbaren geistigen Erkrankungen eine vorübergehende Besserung des Zustands nach fiebrigen Krankheiten. Die Erforschung dieses Zusammenhangs wurde zu seiner Lebensaufgabe. Schon 1887 publizierte er eine Schrift über die Fiebertherapie. 1927 wurde ihm „für die Entdeckung der therapeutischen Bedeutung der Malariaimpfung bei progressiver Paralyse“ der Nobelpreis verliehen. Da sehr bald andere, noch wirksamere Behandlungsformen durch die Anwendung von Antibiotika entdeckt wurden, besaß die Erkenntnis von Wagner-Jauregg ab den 40er Jahren nur noch historischen Wert. Von großer sozialmedizinischer Bedeutung war aber die von Wagner-Jauregg erforschte Behandlung von Schilddrüsenstörungen, die Prophylaxe gegen Kropf und Kretinismus durch jodiertes Kochsalz. Verdienste erwarb er sich weiters um die Erblichkeitslehre, die forensische Psychiatrie, den Ausbau der somatischen Symptomatologie und die Pathogenese vieler Psychosen. Wagner-Jauregg war in erster Ehe mit Balbine Frumkin verheiratet, von der er sich 1903 scheiden ließ. In zweiter Ehe war er mit Anna Koch verheiratet, mit der er zwei Kinder – Julia und Theodor – hatte. Wagner-Jauregg wohnte zuletzt in Wien 8, Landesgerichtsstraße 18, wo er an den Folgen einer Lungenentzündung 1940 starb. Er wurde feuerbestattet und in einem Ehrengrab am Zentralfriedhof in Wien beigesetzt. Politisch war er ein begeisterter Befürworter des Nationalsozialismus und trat der Großdeutschen Volkspartei bei.¹ Sein Antrag auf Mitgliedschaft in der NSDAP 1940 wurde jedoch zurückgestellt, da seine erste Frau Jüdin gewesen war.² Da er sich aus beruflichen Gründen und dem damaligen Zeitgeist entsprechend mit Eugenik beschäftigte, warf man ihm später vor, dies zur Untermauerung und Verbreitung des nationalsozialistischen Gedankenguts der Rassenhygiene getan zu haben. Aus diesem Grunde gibt es seit den 1990er Jahren Bestrebungen, die nach ihm benannten Straßen, Plätze und Gesundheitseinrichtungen umzubenennen, und seiner Grabstätte den Status eines Ehrengrabes abzuerkennen.³

¹https://austria-forum.org/af/Biographien/Wagner-Jauregg%2C_Julius
²https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Wagner-Jauregg
³https://austria-forum.org/af/Biographien/Wagner-Jauregg%2C_Julius

Signatur

Autor: Wagner-Jauregg, Julius
Herausgeber: Wagner-Jauregg, Theodor
Erscheinungsort: Innsbruck
Verlag: Deutscher Alpenverlag
Erscheinungsjahr: 1941
Sprache: Deutsch
Seiten: 87
Gewicht in gramm: 140
Größe in cm: 21,0 x 14,2
Ausstattung: Kartoniert mit Schutzumschlag
Bewertung: Geringe Gebrauchsspuren/guter Zustand; Schutzumschlag leicht berieben mit einem kleinen Einriss (repariert); Stempel des Vorbesitzers auf der Vorsatzseite