Norbert C. Kaser 1947-1978, Bd. 1 (Eingeklemmt. Gedichte-Geschichten und Berichte-Stadtstiche-Poetische Protokolle-Kritik-Polemik-Agitation)

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Norbert C. Kaser wurde am 19. April 1947 als uneheliches Kind von Paula Thum in Brixen geboren. Er wuchs in Bruneck auf, da sein Stiefvater Franz Kaser als Pförtner in der Tuchfabrik Moessmer arbeitete. Nach dem Abschluss der Pflichtschule besuchte er das Humanistische Gymnasium in Bruneck, scheiterte jedoch im Jahr 1966 an der Maturaprüfung. Daraufhin verließ er das Pustertal und zog nach Laas im Vinschgau, wo er als Mittelschullehrer arbeitete. In dieser Zeit entstanden auch seine ersten Gedichte. Nachdem dem Eintritt in den Konvent der Kapuziner in Bruneck 1968 und dem Austritt 1969 bestand er im dritten Anlauf die Maturaprüfung. Im selben Jahr erregte er auf einer von Gerhard Mumelter veranstalteten Studientagung der Südtiroler Hochschülerschaft in Brixen großes Aufsehen, als er mit der Südtiroler Vorkriegsliteratur hart ins Gericht ging („99 % unserer Südtiroler Literaten wären am besten nie geboren, meinetwegen können sie noch heute ins heimatliche Gras beißen, um nicht weiteres Unheil anzurichten.“) und dazu aufruft, das Wappenzeichen der Südtiroler, den Tiroler Adler, „wie einen Gigger zu rupfen“. Ein Sturm der Entrüstung in allen Medien war die Folge. Im Herbst des Jahres 1969 inskribierte er sich für das Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien. Im folgenden Jahr reiste er für zwei Monate nach Norwegen, wo er sich als Gemeindearbeiter durchschlug. Daraufhin brach er sein Studium in Wien ab und kehrte im März 1971 in seine Heimat zurück. Dort übernahm er Vertretungsstellen in verschiedenen Schulen des Bozner und Meraner Raumes. Außerdem verfasste er zeitkritische Kolumnen in lokalen Südtiroler Tageszeitungen. In den beiden darauffolgenden Jahren reiste er viel umher, so unter anderem nach Barcelona und Venedig. Norbert C. Kaser war besonders in den letzten Jahren seines Lebens schwer alkoholsüchtig. Aus diesem Grund hielt er sich mehrmals in Krankenhäusern und Nervenheilanstalten auf. Zwei Jahre vor seinem Tod wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Italiens und trat aus der katholischen Kirche aus. Kaser unternahm noch mehrere Reisen und unterzog sich einer Kur in Bad Berka in der DDR. Am 21. August 1978 starb er im Krankenhaus von Bruneck an den Folgen einer Leberzirrhose. Sein letztes Gedicht „ich krieg ein kind“ beschreibt den Verfall seines Körpers kurz vor dem Tod.¹

¹https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Norbert_Conrad_Kaser

Signatur

Herausgeber: Haider, Hans
Erscheinungsort: Salzburg
Verlag: hannibal
Erscheinungsjahr: 1979
Sprache: Deutsch
Seiten: 202
Gewicht in gramm: 312
Größe in cm: 23,6 x 15,7
Ausstattung: Kartoniert; Lebenslauf, Anmerkungen und Nachwort des Herausgebers
Bewertung: Geringe Gebrauchsspuren/guter Zustand; der vordere Buchdeckel hat in der rechten unteren Ecke einen leichten Knick