Karte des oberösterreichischen Zentralraumes. Von Eferding bis Enns, von Kefermarkt bis Wels

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Das Interssante an dieser Karte sind, bei genauerer Betrachtung, die gravierenden Veränderungen, die der Lauf der Zeit mit sich gebracht hat. Beispielsweise ist die Donau auf weiten Strecken begleitet von ausgedehnten Augebieten, Kraftwerke gabe es also keine. Und natürlich gab es auch keine Autobahn, das Fortbewegungsmittel jener Zeit waren Pferd und Kutsche. Woher man das schließen kann, soll am Beispiel von Linz verdeutlicht werden. Die Ortsbezeichnung Urfahr ist in Gr0ßbuchstaben geschrieben, die Schriftgröße entspricht jener von Wels, Enns oder Eferding. Daraus kann man ableiten, dass Urfahr noch eine eigenständige Gemeinde war, die Karte entstand also zumindest vor 1919, jenem Jahr, in dem Urfahr nach Linz eingemeindet wurde. Ein weiteres Indiz ist die Straßerinsel, die in Linz zu erkennen ist. Der sogenannte Fabriksarm, der die Insel vom Ufer trennte, wurde in den Jahren 1889 – 1892 zugeschüttet, auf diesem gewonnenen Gelände entstand später das Parkbad. Die Karte kann somit auf vor 1889 datiert werden.

Interessant sind auch folgende Details, die beim Studium der Karte sichtbar werden: Kleinmünchen z. B. lag noch weit vor den Toren der Stadt, die heute eher schon als alt empfundenen Stadtteile Bindermichl, Spallerhof, Neue Heimat und Neue Welt gab es noch nicht und die Straßenverbindung über Alkoven nach Eferding wurde als „Ochsen Strasse“ bezeichnet. Schloss Hagen in Urfahr am Fuße des Pöstlingberges existierte noch, es wurde dann im Zweiten Weltkrieg durch Bombentreffer schwer beschädigt, die übrig gebliebenen Reste wurden 1963 endgültig abgerissen. 2015 wurde auf dem ehemaligen Schlossgelände die neu erbaute Anton Bruckner Privatuniversität eröffnet.  Besonders augenfällig sind auch die beiden Orte St. Peter und Zizlau, die zum Zeitpunkt der Entstehung der Karte noch eigenständig sind und ab 1915 zu einem Stadtteil von Linz wurden. Während der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft wurden beide Orte geschliffen, die Bewohner in andere Stadtteile umgesiedelt und auf ihrem Gelände die Reichswerke Hermann Göring, Standort Oberdonau, errichtet, aus dem nach Kriegsende die heutige Voestalpine hervorging.

Signatur

Ordnungswort: Karte Zentralraum oberösterreichischen
Erscheinungsort: o. O.
Erscheinungsjahr: o. J.
Sprache: Deutsch
Gewicht in gramm: 90
Größe in cm: 16,8 x 10,8 (gefaltet); 64,5 x 49,0 (aufgeklappt)
Ausstattung: 1 Blatt in 18 Teilen auf Leinen kaschiert
Bewertung: Gebraucht/Benützungsspuren sichtbar; Rückseite fleckig und mit Bleistiftziffern versehen; insgesamt 4 Stempel (unleserlich) der vorbesitzenden Institution