Jenseits von Eden. Roman

Steinbeck, John

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Artikelnummer: 00827Steinbeck/BL Kategorien: , Schlüsselwort:
„Salinas in Nordkalifornien, 1917. Der Farmer Adam Trask versuchte, seine beiden Zwillingssöhne Aron und Caleb streng nach der Bibel zu erziehen. Inzwischen sind sie nahezu erwachsen. Der sanfte und gehorsame Aron, der Stolz seines Vaters, hat auch bereits eine Braut: Abra. Cal macht seinem Vater dagegen nichts als Sorgen; Adam versteht den grüblerischen, widerspenstigen Einzelgänger nicht und ahnt nicht, was in ihm vorgeht. Tatsächlich leidet Cal darunter, stets im Schatten seines Bruders zu stehen und seinem Vater nichts recht machen zu können. Angeblich starb Adams Frau kurz nach der Geburt der Zwillinge. Durch Zufall findet Cal jedoch heraus, dass sie lebt: Kate betreibt in der nahen Hafenstadt Monterey ein Bordell und verdient damit offenbar sehr viel Geld. Cal spioniert ihr nach, bis sie ihn von ihrem Leibwächter Joe vertreiben lässt. Als er mit Hilfe der Bedienung Anne in ihr Büro eindringt, lässt sie ihn vom Sheriff festnehmen. Sam – so heißt der Sheriff – fährt Cal nach Hause und erzählt ihm, dass Kate damals auf Adam schoss, weil dieser sie nicht gehen lassen wollte. Cal, der sich schon seit langem fragt, warum er anders ist als Aron, glaubt jetzt zu wissen, dass seine Mutter schlecht ist und er die Bosheit von ihr geerbt hat. Als Cal seinem Vater gegenüber zu erkennen gibt, dass er die Lüge von der toten Mutter durchschaut hat, erzählt Adam, sie habe ihn und die beiden Säuglinge verlassen und sei nach New York gegangen, ohne sich jemals wieder zu melden. Er ahnt nicht, dass sie ganz in der Nähe lebt. Auf keinen Fall dürfe Aron erfahren, dass die Mutter damals fortging, drängt Adam, und Cal stöhnt, weil sein Vater wieder einmal nur an seinen Lieblingssohn denkt. Adam hat durch kleine Experimente herausgefunden, dass Salat länger frisch bleibt, wenn er mit Eis gekühlt wird, und er kauft deshalb eine Eisfabrik. Das Eis ermöglicht es ihm, seinen Salat nicht nur im Umkreis zu verkaufen, sondern eine ganze Güterzugladung zu weiter entfernten Märkten zu transportieren. Weil jedoch ein Erdrutsch die Bahnstrecke verschüttet und der Zug tagelang in der Sonne stehen bleibt, schmilzt das Eis und der Salat verdirbt. Dabei verliert Adam fast sein gesamtes Vermögen. Cal, der seinem Vater geraten hatte, lieber Bohnen anzubauen, weil die auch ohne Kühlung nicht so leicht verderben, wendet sich an den Geschäftsmann Will Hamilton, denn er will mit Bohnen Geld verdienen und seinem Vater den Verlust ersetzen. „Weißt du nicht, dass man Geld benötigt, um Geld zu verdienen?“, fragt Hamilton. Wenn Cal ihm 5000 Dollar bringe, könne er eine Reihe von Farmern mit Abnahmeverträgen dazu bringen, Bohnen für ihn anzubauen. Und wenn die USA Truppen nach Europa schicken und in den dort seit 1914 tobenden Krieg eingreifen, werden sich mit dem Bohnengeschäft gute Spekulationsgewinne erzielen lassen. Wo soll Cal 5000 Dollar hernehmen? Er passt Kate ab und bittet sie um die Summe. Diesmal redet sie mit ihm, denn sie weiß inzwischen, dass er einer ihrer beiden Söhne ist, und sie findet ihn sympathisch. Warum sie damals auf Adam geschossen habe? Weil sie sich bei dem rechtschaffenen Adam wie eine Gefangene fühlte und es nicht mehr aushielt. Schließlich gibt sie Cal einen Brief für Hamilton mit, in dem sie für die 5000 Dollar bürgt. Nach der Bohnenernte trifft Cal zufällig Abra auf einem Rummelplatz. Sie ist mit Aron verabredet, aber eine halbe Stunde zu früh gekommen. Cal hat zwar Anne eingeladen, aber als sie eintrifft, lässt er sie stehen und fährt mit Abra im Riesenrad. Nachts klettert Cal zu Abras Fenster hinauf und weckt sie. Er bittet sie, ihm am nächsten Morgen zu helfen, das Haus zu schmücken, denn Adam hat Geburtstag. Aufgeregt wartet Cal dann mit seinem Geburtstagsgeschenk auf seinen Vater. Der ist gerührt, weil Cal und Abra an seinen Geburtstag gedacht und das Haus geschmückt haben. Er nimmt von Cal ein Päckchen entgegen, aber bevor er es öffnen kann, taucht Aron auf und verkündet, sein Geburtstagsgeschenk sei die Verlobung mit Abra. Da jubelt Adam, das sei das schönste Geschenk, das man ihm machen könne. Dann öffnet er endlich das Päckchen. Stolz erklärt Cal ihm, er habe so viel verdient, dass er ihm den Schaden durch den fehlgeschlagenen Gemüsetransport ersetzen könne. Mit Kriegsspekulationen will Adam nichts zu tun haben. Brüsk weist er das Geld zurück und beklagt sich darüber, dass Cal nicht in der Lage sei, ihm ein „menschlich wertvolles Geschenk“ wie Aron zu machen. Verzweifelt läuft Cal aus dem Haus. Abra folgt ihm, obwohl Aron sie zurückruft. Schließlich nimmt Cal seinen Bruder mit nach Monterey und stößt ihn in Kates Büro. Dann kehrt er allein nach Hause zurück. Wo Aron sei, fragt Adam. „Ich bin nicht der Hüter meines Bruders“, zitiert Cal aus der Bibel. Mit dem verschmähten Geld werde er ein Geschäft aufmachen, kündigt Cal trotzig an. Die Liebe seines Vaters brauche er nicht mehr. Der Sheriff kommt vorbei, um Adam mitzuteilen, dass Aron sich betrunken habe und jetzt am Bahnhof auf den nächsten Zug warte, um sich als Kriegsfreiwilliger zu melden. Adam eilt zum Bahnhof. Der Zug fährt gerade ab. Hinter einem der Fenster lacht Aron hysterisch. Er wollte auf keinen Fall in den Krieg, aber jetzt sucht er den Tod. Adam bricht auf dem Bahnsteig zusammen. Im Krankenhaus stellt sich heraus, dass Adam einen Gehirnschlag erlitt und gelähmt ist. Cal besucht ihn kurz und bittet um Verzeihung dafür, dass er seinen Bruder ins Verderben schickte. Adam liegt starr im Bett und gibt nicht zu erkennen, ob er Cal gehört hat. Aber als Abra mit ihm allein ist, sagt sie, sie erkenne an seinen Augen, dass er zuhöre. Cal habe nie Liebe bekommen, fährt sie fort, Adam müsse ihm endlich zeigen, dass er ihn liebt. Dann holt sie Cal wieder herein. „Ich habe mir eingebildet, dass ich von Geburt an böse bin“, sagt Cal. „Aber jetzt weiß ich, dass der Mensch zwischen gut und böse wählen kann.“ Adam flüstert, Cal solle die fürchterliche Krankenschwester fortschicken; er wolle von ihm gepflegt werden. Cal geht zwei Schritte vom Krankenbett zurück und küsst Abra vor den Augen seines Vaters. Sie werden beide für den Kranken sorgen.“¹
Unter der Regie von Elia Kazan wurde der Roman 1955 verfilmt, die Hauptrollen spielten James Dean als Cal und Julie Harris als Abra. Für James Dean wurde es die erste seiner  insgesamt drei großen Filmrollen. Insgesamt kann die Verfilmung als absoluter Klassiker bezeichnet werden.²

John Steinbeck, einer der erfolgreichsten und populärsten Autoren der Vereinigten Staaten, wurde 1902 im kalifornischen Salinas geboren, wo er im Milieu von Farmern und Fabrikarbeitern Anregungen für seine ersten Kurzgeschichten erhielt. Eine akademische Ausbildung brach Steinbeck ab und widmete sich als Autodidakt der Lektüre und eigenen schriftstellerischen Arbeiten. Im Zentrum von Steinbecks Werk steht das Milieu einfacher Arbeiter und sozial schwächer Gestellter, deren Lebensverhältnisse er realistisch und mit sozialkritischem Anspruch schilderte. Bereits sein erster Romanerfolg »Tortilla Flat« (1935) ist im Umfeld armer Hispano-Amerikaner angesiedelt. Seine bekanntesten Werke sind die Novelle »Von Mäusen und Menschen« und die beiden Romane »Früchte des Zorns« und »Jenseits von Eden«. Alle drei Werke wurden mehrfach verfilmt. John Steinbeck erhielt 1962 den Literatur-Nobelpreis. Was ihn neben seinem literarischen Werk auch für heutige Menschen interessant macht, ist die Tatsache, dass er als Vorreiter der Ökologie-Bewegung gelten kann, der – unverstanden von seinen Zeitgenossen – bereits sehr früh auf den organischen Zusammenhang aller Teile der Natur, zu denen auch der Mensch gehört, hingewiesen hat. Steinbeck starb 1968 in New York.³

¹https://www.dieterwunderlich.de/Kazan_eden.htm
²https://de.wikipedia.org/wiki/Jenseits_von_Eden
³https://www.inhaltsangabe.de/autoren/steinbeck/

Signatur

Autor: Steinbeck, John
Erscheinungsort: Rheda-Wiedenbrück
Verlag: Bertelsmann Lesering
Erscheinungsjahr: 1961
Auflage: Lizenzausgabe, die Originalausgabe erschien 1953 im Diana Verlag Zürich
Sprache: Deutsch
Seiten: 703
Gewicht in gramm: 580
Größe in cm: 19,2 x 12,4
Ausstattung: Gebunden mit Lederrücken und Lesebändchen
Bewertung: Geringe Gebrauchsspuren/guter Zustand