Das Besondere an diesem Gebetbuch ist nicht nur sein außergewöhnliches Alter von ca. 150 Jahren sondern die Beilagen, die sich zwischen den Blättern befanden. Es handelt sich um 18 Bilder und Texte aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, die teils einfach gestaltet, teils aber auch kunstvoll verziert sind und mit dem Buch die Zeiten überdauert haben. Der äußeren Form nach sind es Totenbilder wie sie auch heute noch gedruckt werden, Heiligenbilder und Messtexte, aber auch kolorierte und kunstvoll verzierte Darstellungen. Inhaltlich findet man Gewohntes, was die Texte der Totenbilder betrifft, aber auch Ungewöhnliches, beispielsweise ein Bild samt Text zum Gedenken an eine Primiz, eine Priesterweihe, anno 1898, ein zur Erstkommunion gereichtes „Communiongebete“ 1889, so etwas wie eine Anleitung zur „Heiligen Osterbeichte“ im Kriegsjahr 1941 bis hin zur Erlangung eines „Vollkommenen Ablaß(es)„, der im Jahr 1902 nicht mehr mit einem finanziellen Aderlass verbunden war.
Allen Bildern und Texten gemeinsam ist ihre Herkunft: sie stammen aus dem ehemaligen Kronland Tirol der Habsburger-Monarchie, in den heutigen Grenzen entspricht dies Südtirol sowie dem Oberland westlich von Innsbruck in Nordtirol.