Franz Richard Unterberger, 1837 in Innsbruck geboren, 1902 in Neuilly-Paris verstorben, konnte schon zu Lebzeiten Anerkennung für seine malerischen Leistungen finden. Die Kunst des 19. Jahrhunderts, innerhalb der er einen wichtigen Akzent setzt, erfährt gerade in unserer Zeit neuerlich eine große Wertschätzung, sodaß Unterbergers Gemälde – wie Auktionen und Bewegungen auf dem Kunstmarkt beweisen – von öffentlichen und privaten Sammlungen sehr gefragt sind. Der Name des Künstlers war in kunstinteressierten Kreisen stets bekannt. Sein Lebensweg, aber auch die korrekte Einordnung seiner Gemälde in das gesamte Kunstgeschehen des 19. Jahrhunderts wurden bis heute noch nie geklärt. Mit vorliegender Monographie hat sich Frau Sybille Moser der mühevollen Arbeit unterzogen, den Lebensweg Unterbergers sowie seine künstlerische Entwicklung und Stellung wissenschaftlich zu durchdringen. Erstmals liegt mit dieser Arbeit ein vollständiges und gültiges Bild von der Künstlerpersönlichkeit F. R. Unterberger und seiner malerischen Leistungen vor. Die Verfasserin greift zudem über das eigentliche Thema hinaus und hat in ausgezeichneter methodischer Weise Unterbergers Werk im Hinblick auf die Gesamtstruktur der europäischen Malerei analysiert und kunstkritische, geistesgeschichtliche und soziologische Aspekte berücksichtigt. Dadurch trägt Frau Moser viel zur Kenntnis und Klärung der strukturellen Zusammenhänge zwischen Kunst und bürgerlicher Gesellschaft bei und läßt vor allem den Begriff „Salonmalerei“ in neuem und gültigerem Licht erscheinen.
Univ.-Prof. Dr. Heinz Mackowitz
Die Autorin:
Dr. Sybille-Karin Moser, geboren 1955 in Graz, Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie, Universitätsassistentin und Lektorin für Kunstgeschichte an der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck.
[Klappentext des Schutzumschlages]