Die Schlacht von Monte Cassino. Zwanzig Völker ringen um einen Berg

Piekalkiewicz, Janusz

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Monte Cassino ist das Mutterkloster der Benediktiner und eines der wichtigsten Klöster überhaupt. Die Abtei wurde 529 anstelle eines römischen Apollotempels von Benedikt von Nursia gegründet, der in diesem Kloster auch seine berühmte „Benediktinerregel“ niederschrieb. Es liegt auf einem Hügel mit weiter Rundumsicht, nimmt also eine beherrschende Lage ein. Bereits 577 wurde das Kloster zum ersten Mal zerstört, als die Langobarden zurzeit der Völkerwanderung Süditalien brandschatzten. Aus Karolingischer Zeit ist überliefert, dass das Kloster 717 im Auftrag Papst Gregors II. neu besiedelt wurde, aber bereits 883 erfolgte die zweite Zerstörung, als die Sarazenen im Zuge der islamischen Expansion die Anlage plünderten und in Brand steckten. 1030 wiederholte sich der Vorgang zum dritten Mal, diesmal waren die Normannen für die Zerstörung verantwortlich. Und schließlich wurde Monte Cassino 1349 von einem verheerenden Erdbeben getroffen, das einen vierten Wiederaufbau notwendig machte. Dieser wurde auch sofort in Angriff genommen und Papst Urban V. ernannte sich 1367 selbst zum Abt des Klosters. Er bestimmte auch, dass alle anderen Benediktiner-Abteien einen Beitrag zum Wiederaufbau des Stammklosters leisten mussten.

In weiterer Folge blieb Monte Cassino bis zum Zweiten Weltkrieg von ähnlichen Heimsuchungen verschont. Dann aber, 1944, erfolgte die fünfte und vielleicht umfangreichste Zerstörung. Die Alliierten hatten zu diesem Zeitpunkt die Südfront in Süditalien aufgebaut und versuchten, die deutsche Wehrmacht nach Norden zu drängen. Die deutschen Truppen verteidigten sich lange Zeit erfolgreich und hatten ein tief gestaffeltes Verteidigungssystem, die „Gustav-Linie“, errichtet, die sich bei Monte Cassino quer über die italienische Halbinsel zog, ohne aber die Abtei selbst in die Hauptkampflinie mit einzubeziehen. Dies teilten die Deutschen sogar den Alliierten mit, doch hielten diese die Nachricht für eine Kriegslist und kamen der Bitte des kommandierenden neuseeländischen Generals Bernard Freyberg nach, der nach anfänglichen hohen Verlusten Luftunterstützung anforderte. 225 Bomber der US Air Force (USAF) warfen daraufhin hunderte Tonnen Spreng- und Brandbomben auf die Abtei ab. Zusammen mit verstärktem Artilleriebeschuss führte dies zur völligen Zerstörung der Klosteranlage, nur die Krypta blieb übrig. Dieses Vorgehen der Alliierten führte zu einem heftigen Zerwürfnis mit dem Vatikan, der bestätigte, dass sich vor dem Bombardement weder deutsche Soldaten noch Kriegsgerät in der Klosteranlage befunden hätten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Monte Cassino binnen zehn Jahren und unter Mithilfe des italienischen Staates nach den ursprünglichen Bauplänen wieder aufgebaut.

Die Vorgeschichte Monte Cassinos kann man im vorliegenden Buch im einleitenden Kapitel „Schauplatz“ nachlesen, besonders intensiv und detailreich widmet sich der Autor dann natürlich den Geschehnissen im Zweiten Weltkrieg. Eine Vielzahl von Fotos, Plakaten, Zeitungsausschnitten und Karten ergänzt das Geschriebene und macht die Darstellung plastisch. Als Methode wählt Piekalkiewicz folgende Vorgangsweise: zuerst werden Berichte der einen Seite präsentiert, beispielsweise Mitteilungen des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) oder Augenzeugenberichte, im Anschluss daran erfolgt die gleiche Schilderung aus alliierter Perspektive. Die verbindende Klammer und die Einordnung der Geschehnisse findet man jeweils unter der Überschrift „Und so war es“, wo der aktuelle Forschungsstand zum Tragen kommt. Auf diese Weise kann sich der Leser oder die Leserin in Einzelheiten hineinversetzen, kann sich aber auch wichtige Zusammenhänge und den nötigen Überblick verschaffen.

Signatur

Autor: Piekalkiewicz, Janusz
Erscheinungsort: o. O.
Verlag: Donauland (Buchgemeinschaftsausgabe )
Erscheinungsjahr: o. J.
Auflage: Lizenzausgabe. Die Originalausgabe erschien 1980 im Lübbe Verlag Bergisch Gladbach
Sprache: Deutsch
Seiten: 288
Gewicht in gramm: 1012
Größe in cm: 27,2 x 19,3
Ausstattung: Gebunden mit Schutzumschlag; zahlreiche s/w Abbildungen und Karten; Gliederung und Abzeichen der deutschen und alliierten Verbände; Literatur- und Quellenverzeichnis; Register
Bewertung: Geringe Gebrauchsspuren/guter Zustand; Stempel des Vorbesitzers auf der Vorsatzseite; Anstreichungen des Vorbesitzers