Sieben Kreuzzüge gab es, darunter sogar einen Kinderkreuzzug, von 1096 bis 1272, sofern man der traditionellen Zählweise und Definition folgt, derzufolge als „klassische“ Kreuzzüge jene bezeichnet werden, die sich gegen die muslimischen Staaten des Nahen Ostens richteten, die Befreiung des Heiligen Landes von den Moslems zum Ziel hatten und deshalb als Orientkreuzzüge bezeichnet werden. Der Begriff findet aber auch auf andere kriegerische Auseinandersetzungen Anwendung, beispielsweise wenn es gegen die „Heiden“ ging oder wenn „Ketzer“ verfolgt wurden, weil sie eine andere religiöse Auffassung vertraten als der Papst in Rom zu dulden bereit war. Neben den religiösen Beweggründen gab es auch noch andere Motive für die Durchführung der Kreuzzüge: gesellschaftspolitische beispielsweise, denn der Adel erwartete sich von der Gewinnung neuer Besitztümer eine Stärkung seiner gesellschaftlichen Position. Auch rein wirtschaftspolitische Interessen spielten eine Rolle, wie sie die Republiken Genua und Venedig vertraten, die vom Handel mit dem Orient profitierten bis hin zu rein machtpolitischen Motiven des Papsttums, das sich von der Kontrolle über das Heilige Land eine massive Stärkung seiner Position erhoffte.
Diese oft nicht leicht auseinander zu haltenden Handlungsstränge der Kreuzzüge versucht der vorliegende Band mit der bewährten Kombination aus Bild und Text, in den immer wieder auch Karten und Zeichnungen eingearbeitet sind, darzulegen und dabei maximale Anschaulichkeit zu erreichen. Auf wissenschaftliche Expertise und die Darstellung der Forschungslage wird daher verzichtet zugunsten des Versuches, ein Bild der Welt der Kreuzzüge entstehen zu lassen. Wer das Buch zur Hand nimmt hat die Möglichkeit, viel über eine wesentliche historische Epoche zu erfahren.