Die Bundeslade, sagenumwoben wie der Heilige Gral oder der Stein der Weisen, ist eine Lade oder Truhe, jedenfalls jenes Behältnis, in das Moses der Überlieferung nach die zwei Steintafeln mit den zehn Geboten legte, die er von Gott auf dem Berg Sinai erhalten hatte. Wäre die Bundeslade ein archäologisches Fundstück, würde sie ausgestellt und bewundert wie tausende andere Artefakte auch. Seit ca. 2500 Jahren gilt sie aber als verschollen, zudem ist sie eine der zentralen Heiligtümer des Christen- wie auch des Judentums. Beides zusammen machte die Bundeslade zu einem die Zeiten überdauernden Mythos. Generationen von seriösen Forschern aber auch Scharlatane haben sich die Suche nach der Bundeslade zur Aufgabe gemacht und vor allem seit der Verfilmung dieses geschichtstächtigen Stoffes unter dem Titel „Jäger des verlorenen Schatzes“ als Teil 1 der Indiana Jones-Reihe mit Steven Spielberg als Regisseur, George Lucas, dem Erfinder der Star Wars-Serie, als Produzent und Harrison Ford als Hauptdarsteller kennt sie fast jeder.
Auch der britische Historiker Tudor Parfitt, emeritierter Professor an der London School of Oriental and African Studies, hat sich die Suche nach der Bundeslade zur Aufgabe gemacht. Seine Forschungen führen ihn ins südliche Afrika, zum Volk der Lemba, die ihren Lebensraum im Grenzgebiet von Südafrika und Simbabwe haben und die in der Tat zum Teil semitischer Abstammung sind. Ihr wichtigstes Kultobjekt, die Ngoma lugundu (Trommel der Ahnen), gilt ebenfalls als verschollen. Nach aufwändigen Recherchearbeiten identifiziert der Autor in Harare eine 700 Jahre alte Trommel als das gesuchte Kultobjekt und ist überzeugt, damit den Nachbau eines noch älteren Objektes gefunden zu haben, das in der Tradition der Bundeslade steht.