Bilqiss. Roman

Die schöne Bilqiss soll gesteinigt werden, weil sie das heilige Gesetz missachtet hat, und als junge Witwe sowieso verdächtig ist … Man hat sie verurteilt, man hat sie verdammt, man will sie hinrichten. Bilqiss jedoch lässt sich den Mund nicht verbieten, sie verteidigt sich selbst vor dem überforderten Richter. Tags im Gerichtssaal, nachts in ihrer Zelle, wo er sie bald regelmäßig besucht. Sie wird sich nicht beugen, nicht um Verzeihung bitten. Rhe­torisch geschickt und außerdem klug entlarvt sie die Fehlinterpretation des Korans und die scheinheilige Moral ihrer Anklä­ger, erzwingt Tag um Tag den Aufschub der Urteilsverkündung. Die Weltöffentlichkeit indes verfolgt das Ganze in Echtzeit, schon ziert das Antlitz der Angeklagten amerikanische Solidaritäts-Tassen. Eine jüdische Journalistin reist an, um sich selbst ein Bild und eine große Reportage über den Fall zu machen.

Saphia Azzeddine erzählt diese Geschichte wütend, witzig und weise, dabei ist es ihr bitter einst.

Saphia Azzeddine wurde 1979 in Agadir, Marokko geboren und zog mit neun Jahren nach Frankreich. Sie stu­dierte Soziologie, verbrachte ein Jahr in Houston, arbeitete als Diarnantschleiferin in Genf und etablierte sich dann als Journalistin, Drehbuchautorin und Schriftstellerin.

[der beschreibende Text ist am Schutzumschlag des Buches abgedruckt]