Nach der Einschätzung des Klappentextes handelt es sich bei diesem Werk aus der Feder des britischen Autors und Altamerikaspezialisten um ein klassisches Sachbuch, das ein faszinierendes Leseabenteuer garantiert. Aber lesen Sie bitte selbst…..:
„Geheimnisvoll und sagenumwoben ist der Ursprung der Azteken. Stammen sie aus dem legendären Aztlan oder waren die furchterregenden »Sieben Höhlen« ihre Heimat? Tatsache ist: Das Volk der Azteken schuf den politisch mächtigsten Staat Mittelamerikas, dem erst der Eroberungsdrang europäischer Völker ein Ende setzte. Die Ankunft des Hernän Cortes im Hochtal von Mexiko und seine Feldzüge gegen die Azteken von 1519 bis i 521 bedeuteten den Untergang einer der blühendsten Hochkulturen in der Geschichte des amerikanischen Kontinents. Seit Europa mit der Neuen Welt auf solche Weise in Berührung kam, wurde über die rituellen und sozialen Gebräuche der Azteken viel geschrieben. Der gewaltigen Leistung dieses Volkes in seiner politischen Entwicklung ist jedoch in der bisherigen Literatur zu wenig Bedeutung beigemessen worden. Nigel Davies, einer der führenden Experten auf dem Gebiet mittelamerikanischer Frühkulturen, setzt daher den Schwerpunkt seiner Geschichte des aztekischen Volkes auf den politischen Aspekt. Dabei bilden Originalquellen, wie alte aztekische Bilderschriften und Chroniken, die nach der Eroberung in der Eingeborenensprache oder auf Spanisch verfaßt wurden, die Grundlagen seiner Darstellung. Mythen und mündliche Überlieferung geben Anhaltspunkte über die Herkunft der Azteken, die im Nomadentum begründet ist. Mit der Seßhaftwerdung beginnt ein faszinierender Aufstieg zur Macht: dynastische Fehden, Kämpfe, geschickt ausgehandelte Verträge und Bündnisse mit Nachbarstämmen sichern die führende Stellung des Aztekenstaates. Wie es dazu kommen konnte, daß einige schwerbewaffnete Spanier den allmächtigen Aztekenherrscher Moctezuma II. besiegen und schließlich töten konnten, bildet einen der dramatischsten Höhepunkte in Davies‘ durchweg spannend geschriebener Schilderung. Aus aztekischer Sicht gibt er einen ausführlichen erschütternden Bericht über die Zerrüttung des sozialen und politischen Lebens und den langsamen Verfall des aztekischen Volkes und seiner Oberschicht; die Konfrontation mit den Europäern führte zum Niedergang dieser einmaligen Hochkultur. Alle kulturgeschichtlich Interessierten werden in diesem klassischen Sachbuch ein faszinierendes Leseabenteuer finden.“
Nigel Davies wurde in Hendon, England geboren. Nach Ausbildung am Royal Military College in Sandhurst wurde er Leutnant bei den Grenadier Guards der Britischen Armee. Während des Zweiten Weltkrieges diente er im Nahen Osten, Italien und auf dem Balkan. Nach dem Ende seines Militärdienstes gewann er den Parlamentssitz von Epping für die Conservative Party als Nachfolger von Winston Churchill. Er gab den Sitz aber nach einem Jahr auf. Danach reiste er viel in Europa und dem Nahen Osten und ließ sich schließlich in Mexiko-Stadt nieder. Er studierte an der „Escuela Nacional de Antropología“, einer spezialisierten Ausbildungsstätte in Mexiko, wo er 1968 den Grad eines Master of Archaeology erhielt, mit einer ethnohistorischen Studie über die vom aztekischen Reich unabhängigen Gebiete. Daneben war er geschäftsführender Direktor einer Fabrik für industrielle Glaswaren in Harlow. Später erhielt er den Doktorgrad vom University College London. Von erheblicher wissenschaftlicher Bedeutung sind die innovativen Analysen und Deutungen in seinen Monographien über die Azteken und deren Vorläufer, die Tolteken. Später veröffentlichte er eher zusammenfassende Überblickswerke ohne eigene wissenschaftliche Zielsetzung. In seinen beiden letzten Jahrzehnten lebte er in Tijuana. Nigel Davies starb 2004.¹