Deutsche im Zweiten Weltkrieg. Zeitzeugen sprechen. Geleitwort von Helmut Schmidt

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Dieses monumentale Werk wählt die historische Methode der „Oral History“ für seine Darstellung. 161 Zeitzeugen wurden zu ihren Erlebnissen und zu ihrem Alltag im Zweiten Weltkrieg befragt, bekannte und unbekannte Persönlichkeiten, vom einfachen Soldaten und von der Hausfrau über Widerstandskämpfer und politisch oder rassisch Verfolgte bis hin zu später führenden Politikern wie dem ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl. Gemeinsam ist ihnen allen, dass sie Deutsche waren bzw. sind, das Buch hat nicht die Absicht, auch die ehemaligen Kriegsgegner mit einzubeziehen (dann wäre es wohl ein mehrbändiges Werk geworden). Verfolgt wird hingegen die Intention, durch die Schilderung der am Geschehen Beteiligten eine Authentizität und Unmittelbarkeit entstehen zu lassen, die die Faszination des Buches ausmachen sollen.

Die Herausgeber (Johannes Steinhoff, ehemaliger Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg, später dann NATO-General und Vorsitzender des Militärausschusses der NATO; Peter Pechel, ebenfalls Weltkrieg II-Teilnehmer als Panzer-Artillerist, später Medienprofi beim Südwestfunk, bei der ARD und Chefredakteur beim Sender Freies Berlin; Dennis Edwin Showalter, als 1942 Geborener kein Kriegsteilnehmer, Professor für Geschichte am Colorado College mit Forschungsschwerpunkt deutsche Militärgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts) gliedern das Werk in vier Bereiche, wobei sie den einzelnen Blöcken als verbindende Klammer und zum besseren Verständnis eine textliche Einleitung voranstellen.

Interessant ist auch die Meinung des ehemaligen SPD-Bundeskanzlers Helmut Schmidt, der das Geleitwort zum vorliegenden Band verfasste, zum Thema Geschichtsschreibung. Für ihn ist das Dokument, worunter er auch die Tonbandprotokolle der Oral History versteht, ein zentrales Element der Geschichtsschreibung, denn es erlaubt auch Rückschlüsse auf Zeiten und Entwicklungen, die nicht immer schlüssig belegt sind. Geschichtsschreibung ist seiner Meinung nach überhaupt „weniger eine Wissenschaft als vielmehr eine Kunst. Die Kunst liegt in der Einfühlung in vergangene Umstände. Sie liegt auch im Weglassen und Verdichten – zumal für solche Epochen, für welche Dokumente und Zeugnisse in gr0ßer Fülle vorliegen. Die Kunst liegt auch im Erzählen der Geschichte. Sie liegt im Zusammenfassen zu Perioden, im Erkennen innerer Gesetzmäßigkeit. Sie liegt schließlich in der Bewertung der geschichtlichen Ereignisse und der handelnden Personen…..Aber ob Wissenschaft, Kunst oder Philosophie: wer über Geschichte schreibt, der kann auf das Dokument nicht verzichten.“ (Geleitwort, S. 7)

 

 

Signatur

Herausgeber: Steinhoff, Johannes; Pechel, Peter; Showalter, Dennis
Erscheinungsort: München
Verlag: Schneekluth
Erscheinungsjahr: 1989
ISBN: 3795110920
Sprache: Deutsch
Seiten: 752
Gewicht in gramm: 1064
Größe in cm: 22 x 14
Ausstattung: Gebunden, Leinen mit Schutzumschlag; mit einem Geleitwort von Helmut Schmidt und Kurzbiografien der Interviewpartner
Bewertung: Einwandfreier Zustand/wie neu