„Der redliche Rebell“ ist ein Versroman, in dem der Autor seine staats- und gesellschafspolitischen Vorstellungen zu Papier bringt und dafür eine lyrische Ausdrucksform wählt. Inspiriert hierzu wurde der Verfasser Artur Mahraun, wenn man das so sagen darf, durch seine Teilnahme als Kompanieführer am Ersten Weltkrieg. Wie unzählige andere auch erlebte er in den Schützengräben an der Front und in der überschaubaren Anzahl der Soldaten in einer Kompanie das was nach dem „Großen Krieg“ als „Fronterlebnis“ bezeichnet wurde. Viele, die nach dem Ersten Weltkrieg publizistisch in diese Richtung tätig waren, sprachen auch vom „Umwerter aller Werte“, durch den angeblich ein neuer Menschentypus geschaffen worden war. Auch für den Verfasser war dieses „Fronterlebnis“ prägend und er zog daraus den Schluss, dass nicht in der anonymen Masse der Schlüssel zum Aufbau der Gesellschaft zu finden sei, sondern in der überschaubaren Gemeinschaft, die so etwas wie Geborgenheit und Vertrauen bieten kann. Hierfür definierte er den Begriffe der „Nachbarschaften“ als Keimzelle der gesellschaftlichen Entwicklung und des Staates. Zur Umsetzung seiner Ideologie und seiner Ziele gründete Mahraun 1920 den „Jungdeutschen Orden“, der in der Weimarer Republik bis zu seiner Auflösung 1933 eine nicht unbedeutende Rolle als nationalistischer Wehrverband innerhalb der „Völkischen Bewegung“ spielte.
„Der redliche Rebell“ wurde 1963 aus dem Nachlass Artur Mahrauns publiziert, er selbst verstarb bereits 1950.