„Der 1931 geborene Liedermacher, Schriftsteller und Rechtsanwalt Franz Josef Degenhardt läßt seinen neuen Roman in einem Metier spielen, das er kennt und kritisch durchleuchtet: «Der Liedermacher» Piet Atten, für den sich im Land der Wind gedreht hat, muß sich in der Branche behaupten zwischen Rock, Pop und Politik, aufmüpfiger Kultur und Hitliste.“
[Kurz und bündig liest man dies auf der Rückseite des Buchdeckels]
Franz Josef Degenhardt, geboren am 3. Dezember 1931 in Schwelm/Westfalen, entstammt einer «militant katholischen und antifaschistischen Familie». Er studierte Rechtswissenschaften in Freiburg i. B. und Köln, arbeitete von 1961 bis 1969 als Assistent für Europäisches Recht an der Universität Saarbrücken und promovierte 1966 zum Dr. jur. 1968 übernahm er die Verteidigung von Angehörigen der Außerparlamentarischen Opposition, die wegen ihrer Demonstrationstätigkeit angeklagt wurden. Seit 1969 war er als Rechtsanwalt in Hamburg ansässig. Zu den literarischen Veröffentlichungen Degenhardts gehören neben Hörspielen und Features auch Balladen, Lieder und mehrere Romane.¹ Bekannt wurde Degenhardt aber vor allem als politischer Liedermacher, er galt neben Hannes Wader als das Sprachrohr des linken Spektrums der alten Bundesrepublik und Gründer der deutschen Liedermacherbewegung, Pendant zur US-amerikanischen Folkbewegung jener Zeit. In der musikalischen Tradition französischer Chansonniers wie George Brassens und Jacques Brel, mit einem Deutsch vom Schlage Berthold Brechts und Kurt Tucholskys, wurde Degenhardt in den 1960ern zum Star der Studentenbewegung und so etwas wie die Stimme der „68er Bewegung“. Er engagierte sich auch gegen den Vietnamkrieg, die Notstandsgesetze und den Radikalenerlass in Deutschland, bezog für Mikis Theodorakis und gegen die griechische Militärdiktatur Stellung und verurteilte auch den „Prager Frühling“. Schon 1961 trat Degenhardt der SPD bei, wurde jedoch 1971 ausgeschlossen, weil er in Schleswig-Holstein zur Wahl der DKP aufgerufen hatte, deren Mitglied er dann 1978 auch wurde. Am 14. November 2011 starb Degenhardt, kurz vor seinem 80. Geburtstag, in seinem Wohnort Pinneberg in Schleswig-Holstein.²
¹der Vorsatzseite des Buches entnommen
²https://www.universal-music.de/franz-josef-degenhardt/biografie und https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Josef_Degenhardt