Der Gemüsehändler Karl Kassbach ist Mitglied der rechtsextremistischen Organisation „INITIATIVE“, die zahlreiche (zunächst kleinere) Anschläge und Attentate in Wien plant. Kassbach selbst ist an einem Überfall auf ein kommunistisches Parteilokal beteiligt. »Die beiden anderen Gemüsegeschäfte in der Straße hat er in den letzten drei Jahren mit sicherer Überlegung ruiniert. Jetzt bestimmt er allein die Preise.« Durch genaue Beschreibung der Geschäftsmethoden des Karl Kassbach, seiner Aktivitäten innerhalb der „INITIATIVE“, seines Auftretens in der Familie, seiner Vergangenheit, entsteht das Porträt eines gefährlichen Kleinbürgers, der nach Objekten für seine Brutalität sucht. Dies können Frauen sein, etwa das Lehrlingsmädchen Liesi, mit dem er ein Verhältnis beginnt; oder seine Familie, die er despotisch unterdrückt; oder Ausländer wie der jugoslawische Kellner, der von Kassbach und seinen Kameraden nachts überfallen wird. Besonders deutlich wird Kassbachs privater Faschismus bei seinen Tierversuchen. Präzise berichtet er über Experimente mit selbstgezüchteten Meerschweinchen, in denen er willenlose Opfer für seine gewalttätigen Neigungen besitzt.
[Klappentext des Schutzumschlages]
Helmut Zenker, 1949 in St. Valentin geboren, absolvierte die Pädagogische Akademie in Wien und arbeitete an Haupt- und Sonderschulen in Wien und Tirol, war aber auch als Lastwagenfahrer und Filmvorführer tätig. Er gründete 1969 mit Peter Henisch die Literaturzeitschrift „Wespennest“. Seit 1973 war Zenker freier Schriftsteller. 1974 schrieb Zenker die erste Satire um den Wiener Polizeimajor „Adolf Kottan“ – sie wurde nicht veröffentlicht. Erst 1976 erlebte „Major Kottan“ seine Bildschirmpremiere in einem 90-minütigen Fernsehfilm des ORF. Regie führte Peter Patzak, der auch alle weiteren Kottan-Folgen für den ORF inszenierte. Die von 1976 bis 1983 produzierte Serie „Kottan ermittelt“ erlangte insbesondere mit Lukas Resetarits in der Hauptrolle große Beliebtheit. 1990 gründete Zenker „CABAL-Verlag“, in dem ausschließlich Bücher von Helmut Zenker erschienen. 1990 bis 1998 war die von ihm geschriebene TV-Serie „Tohuwabohu“ erfolgreich.
Zenker war Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs. Er starb am 7. Jänner 2003 in Wien, 4 Tage vor seinem 54. Geburtstag.¹
¹https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Zenker