In diesem gewichtigen Werk wurde eine gr0ße Fülle an historischen Materialien zusammengetragen und aufbereitet. Es möchte damit – mit den Worten der Herausgeber – vermitteln, „daß Geschichte (…..) eben nicht nur aus leblosen Jahreszahlen und nüchternen Fakten besteht, daß sie immer und in erster Linie die Geschichte von Menschen ist, daß Geschichte einmal Leben war mit allem, was dazugehört, mit Hoffnungen und Ängsten, mit Leidenschaften und Träumen, Krankheiten und menschlichem Elend, daß Geschichte einmal Alltag war und die ganz persönliche Erfahrung einer namenlosen Zahl von Frauen, Männern und Kindern.“
Man merkt dem Buch an, dass es von einem Automobilclub herausgegeben wurde, denn in der Darstellung nehmen Routenvorschläge, mit denen die historischen Streifzüge erlebbar gemacht werden sollen, einen prominenten Platz ein. Die übergeornete Gliederung erfolgt in Epochen, worunter manchmal die politische Ereignisgeschichte, manchmal aber auch kunsthistorische, wirtschaftliche oder wissenschaftsgeschichtliche Entwicklungslinien verstanden werden. Im Detail folgt jede Epoche dem gleichen Gliederungsprinzip: zuerst gibt es einen historischen Überblick, der in Verbindung mit einer historischen Karte den Rahmen absteckt. Dann folgen die bereits erwähnten Tourenvorschläge, gefolgt von den „Zeitbildern“, die dem Leser oder der Leserin den Alltag der jeweiligen Epoche näher bringen wollen. Die „Streifzüge anderswo“ beziehen auch Kulturdenkmäler abseits der vorgeschlagenen Routen ein und in den „Zeitzeugen“-Kapiteln schildern und kommentieren Zeitgenossen Ereignisse ihrer Zeit.
Wem das Buch nicht zu schwer ist und wer keinen Anspruch auf wissenschaftliches Niveau erhebt, kann mit diesem Buch unschwer viele Mußestunden in historischem Ambiente verbringen. Der Anspruch der Herausgeber, dass mit diesem Werk „erstmals (…..) die historischen Zeugnisse Deutschlands im Rahmen ihrer jeweiligen Epoche vorgestellt und erklärt (werden) und in ihrem geschichtlichen Zusammenhang anschaulich vor Augen geführt (werden)“ ist aber auch für 1989, dem Erscheinungsjahr des vorliegenden Bandes, zu hoch gegriffen.