Der schmale Band ist ein Werk aus dem Kreis des „Jungdeutschen Ordens“, eines völkisch-nationalistischen Wehrverbandes zurzeit der Weimarer Republik. Artur Mahraun, Gründer und „Hochmeister“ des „Jungdo“, wie der Verband mit seiner Kurzbezeichnung auch genannt wurde, skizziert darin die Grundzüge einer neuen Vereinigung, die auf Basis des „Jungdeutschen Ordens“ – die Bezeichnung „Orden“ folgt übrigens dem Aufbau und dem Gliederungsprinzip des mittelalterlichen „Deutschen Ordens“ und hat mit religiösen Orden nichts gemein – den „nationalen Aufbruch“ und die Überwindung des Parteienstaates vorantreiben sollte. Weder ein faschistisches noch ein bolschewistisches System und schon gar nicht „die Hochfinanz“, was immer darunter verstanden wurde, seien dazu in der Lage. Kurzzeitig kam es sogar zu einer Fusion mit der „Deutschen Demokratischen Partei (DDP)“, die 1930 unter dem Namen „Deutsche Staatspartei“ antrat, um als Sammlungsbewegung einer gemäßigten Mitte den immer stärker werdenden Radikalen entgegenzutreten. Die Fusion währte aber nur wenige Monate, zu gr0ß waren die Differenzen und Eigenheiten – hier der nationalistische Wehrverband „Jungdo„, dort die dem Weimarer „System“ verhaftete Partei DDP.
Insgesamt war das Jahr 1929 ein publizistisch sehr aktives Jahr für den „Jungdeutschen Orden“, es erschienen mehrere Veröffentlichungen, darunter das „Jungdeutsche Manifest“, die programmatische Schrift des Ordens.