Was wir uns von dieser fernöstlichen Literatur erwarten dürfen, schildert der Eingangstext auf der Vorsatzseite:
„Mit einem Jagdgewehr »auf dem wunderlich einsam wirkenden Rücken des Jägers«, der seinen Weg durchs Gebirge zieht, fängt alles an. Fasziniert von diesem Bild, schreibt ein Dichter das Gedicht ‚Das Jagdgewehr‘. Der einsame Jäger liest das Gedicht in seiner »Jägerzeitung«, erkennt sich selbst in den Zeilen wieder und schreibt dem Dichter, genauer: Er schickt ihm die Abschiedsbriefe dreier Frauen, die sein Leben bestimmten: seiner Frau, seiner Geliebten und deren Tochter. Aus drei Perspektiven erzählen diese Briefe die Geschichte seines Lebens, die Geschichte einer verbotenen Liebe, die in Wirklichkeit eine Geschichte der Einsamkeit ist. Und sie erklären, weshalb der Mann mit dem Jagdgewehr so still und einsam seinen Weg geht.“
Yasushi Inoue, am 6. Mai 1907 auf der japanischen Insel Hokkaido geboren, starb am 29. Januar 1991 in Tokio. Er ist einer der bedeutendsten japanischen Schriftsteller des Jahrhunderts. Ursprünglich Journalist, wandte er sich später ganz der schriftstellerischen Arbeit zu. Mit zahlreichen Preisen bedacht, war er zeitweilig auch Präsident des japanischen und Vizepräsident des Internationalen PEN-Verbandes.