Conrad Laib und die beiden Rueland Frueauf

Baldass, Ludwig von

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Im Sprachstil des Jahres 1946, dem Erscheinungsdatum des vorliegenden Bandes, liest sich die Inhaltsbeschreibung im Klappentext folgendermaßen:

„Gleichzeitig mit dem Bau des prachtvollen Chores der Stadtpfarrkirche „Unserer Lieben Frau“, eines der großartigsten Innenräume süddeutscher Spätgotik, belebt sich in Salzburg, um das Jahr 1430 auch die malerische Tätigkeit. In dieser erzbischöflichen Stadt entstehen eine Reihe interessanter und eigenartiger Schöpfungen der Tafelmalerei. Noch vor der Jahrhundertmitte wächst aus dieser heute noch anonymen Tätigkeit eine bedeutende Persönlichkeit heraus, Conrad Laib, ein Meister von äußerst vielfältiger Gestaltungskraft. Diese wesentlichste künstlerische Erscheinung der österreichischen Alpenländer um die Mitte des Jahrhunderts hat An­regungen vom Westen und vom Süden, von nieder­ländischer und oberitalienischer Kunst, empfangen, das Ererbte also nicht aufgegeben und doch das Eigene aufs stärkste zur Geltung gebracht. Streben nach monumentaler Wirkung, bis zur Häßlichkeit gesteigerte Charakterisierung und kunstvoller, viel­fach verschränkter Bildaufbau ist für die Hauptwerke Conrad Laibs bezeichnend. Eine lange Entwicklung läßt seine Kunst schließlich in die Haupt­strömung des letzten Jahrhundertdrittels, in die „Endgotik“, einmünden. Der Hauptvertreter dieses endgotischen Stiles, nicht nur in Salzburg, sondern in ganz Oberdeutschland, ist der ältere Rueland Frueauf, der in Salzburg und Passau gearbeitet hat, kiinstlerisch aber ganz aus der Tradition Salzburgs herausgewachsen ist. Nach bescheidenen Anfängen erhebt er sich um 1490 zu bedeutender künstlerischer Reife. Vor allem hat kaum ein anderer deutscher Maler jener Zeit die lineare Grundnote so zu edler Gestaltung gebracht wie er. Dabei ist er ein Meister der Farbe, die eines seiner wichtigsten Ausdrucksmittel ist. In seiner Gefolgschaft arbeitet ein für uns namenloser Künstler, der Meister von Großgmain, gleichfalls eine durch­aus selbständige Künstlerindividualität. Die Entwicklung endet mit Rueland Frueauf dem Jüngeren, dessen Blütezeit in die an Keimen Und Möglichkeiten überreiche Zeit um 15oo fällt. Er kann als der erste Maler angesehen werden, der in Tafelbildern das Lokalkolorit einer bestimmten Landschaft, in diesem Falle des Wienerwaldes, festgehalten hat.“

Signatur

Autor: Baldass, Ludwig von
Erscheinungsort: Wien
Verlag: Schroll
Erscheinungsjahr: 1946
Reihe: Sammlung Schroll
Sprache: Deutsch
Seiten: 218
Gewicht in gramm: 609
Größe in cm: 25,1 x 18,5
Ausstattung: Gebunden mit Leinenrücken; Bildband mit 157 Bildern und 5 Farbtafeln;
Bewertung: Geringe Gebrauchsspuren/guter Zustand; Papier etwas nachgedunkelt