Bewohnte Frau. Roman

Belli, Gioconda

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Viele Passagen in direkter Rede deuten auf einen spannenden Roman hin, zumindest war das das Kriterium meiner Mutter, nachdem sie einen Roman beurteilte, bevor sie sich entschloss, ihn zu lesen:

„»Am liebsten wäre sie weggelaufen. Der Gedanke, daß ihnen die Nationalgarde auf den Fersen war, versetzte sie in Schrecken. Ihre Methoden waren nur zu bekannt: Fol­ter, der Vulkankrater. Und sie war eine Frau. Felipe hätte das nicht tun dürfen, einfach so in ihr Haus einzudrin­gen! Vielleicht war ihm nichts anderes übriggeblieben, trotzdem hatte er kein Recht, sie so in Gefahr zu brin­gen.« Die junge, attraktive Architektin Lavinia steht am Beginn ihrer Karriere. Sie hat in Europa studiert und führt nun in der Hauptstadt ihrer lateinamerikanischen Heimat das unbeschwerte und sorgenfreie Leben einer unabhängigen Frau aus der Oberschicht. Ihre Rebellion gegen die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse be­schränkt sich auf gelegentliche Proteste gegen ihre allzu konservative Familie. Das ändert sich über Nacht, als sie sich in Felipe, einen Kollegen, verliebt, der mit der Untergrundbewe-gung des Landes zusammenarbeitet. Wäh­rend sie anfangs nur zögerlich »Beihilfe« leistet, findet sie bald zu einer eigenständigen, auch von Felipes Vorstel­lungen emanzipierten Rolle im Kampf gegen Terror und Unterdrückung. »Neben Ernesto Cardenal«, schreibt die >Abendzeitung<, »ist Gioconda Belli die große Poetin Ni­caraguas, eine der wichtigsten Stimmen in der Literatur Lateinamerikas.«“

 

Gioconda Belli wurde in Managua geboren. Sie studierte in Spanien und den USA. Ab 197o beteiligte sie sich am Widerstand der Sandinistischen Befreiungsfront FSLN gegen die Somoza-Diktatur ihres Landes. Sie lebt heute in Managua und Los Angeles/USA. Gioconda Belli wird 1948 in Nicaragua geboren. Sie wächst in einem Land auf, in dem Unternehmer und Großgrundbesitzer in Reichtum leben, der Großteil der Bevölkerung aber arm und rechtlos ist. Ihre Ausflucht findet sie in einer Revolution, in der es nicht leicht ist, als Frau Fuß zu fassen. Mit 23 Jahren schließt sich Gioconda Belli der revolutionären Guerilla an, die 1979 den Diktator in Nicaragua stürzt. Die junge Idealistin Belli kämpft und sie liebt. Ihre Geliebten sind Freiheitskämpfer der Revolution, ihre Ehe zerbricht daran. Aber auch die Revolution ist chauvinistisch und als Frau ist es nicht leicht, anerkannt zu werden. Bellis autobiografisch inspirierter Roman „Die bewohnte Frau“ verarbeitet diese Erfahrungen. Befreit von den Fesseln ihrer bürgerlichen Herkunft entdeckt Gioconda Belli ihr politisches Selbst, ihr literarisches Ich und ihre Sexualität. Ihre Gedichte sind politisch und sie sind eine Hommage an die weibliche Lust. Im katholischen Nicaragua der 70er-Jahre sind sie ein Skandal. Heute gehört Gioconda Belli zu den bekanntesten Schriftstellerinnen Lateinamerikas, ihre Romane und Lyrikbände wurden in 20 Sprachen übersetzt.¹

¹https://www.deutschlandfunk.de/eine-lange-nacht-ueber-die-schriftstellerin-gioconda-belli.704.de.html?dram:article_id=432612

Signatur

Autor: Belli, Gioconda
Erscheinungsort: München
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Erscheinungsjahr: 1996
Auflage: 16. Auflage
ISBN: 3423113456
Reihe: dtv 11345
Sprache: Deutsch
Seiten: 375
Gewicht in gramm: 226
Größe in cm: 18,1 x 10,9
Ausstattung: Taschenbuch
Bewertung: Geringe Gebrauchsspuren/guter Zustand; Buchschnitte und Vorsatzseite fleckig; Widmung auf der Titelseite